Die Mamin Pferde

Das Zuchtziel soll ausschließlich mit der Methode der Reinzucht und durch Selektion erreicht werden. Es sind keine Veredlerrassen zugelassen. Um als M' amin Pferd registriert oder in einer Zuchtbuchklasse eingetragen zu werden, müssen alle Tiere entsprechend des Ursprungszuchtbuches einen Originalblutanteil von mindestens 50% der anerkannten reinrassigen M' amin Pferde aufweisen. Ziel ist es den Originalblutanteil zu erhöhen. Eine Aufnahme in das Register der Rasse M‘ amin Pferd kann nur dann erfolgen, wenn im Pedigree eines registrierfähigen Pferdes die Abstammung bis zu den anerkannten Blutlinienbegründern lückenlos zurück verfolgbar ist. Es muss den gewünschten typischen Rassemerkmalen entsprechen, gesund und fruchtbar sein und Leistungsbereitschaft besitzen.

T-Linie

Der wichtigste Blutlinienbegründer der Rasse M‘ amin Pferd ist der Hengst Toby I F- 203,
geboren 1936. Toby I ist der Begründer der „Toby Linie.“ Von Toby I wurden 46 Nachkommen
im Zuchtbuch des ApHC registriert. Ein besonderes Merkmal dieser Linie sind
Leistungsbereitschaft und Menschenbezogenheit.
Bekannte direkte Nachkommen und Enkel der Toby Linie: Toby II, Rapid Lightening, Kaniksus
Chain Lightning, Tobys Chico, Toby K, Toby IIs Patchy, Polkadott Toby, Tobys Peter Bilt,
Kaniksus Koscina, Tobys Karma Kate, Tobys Dancer, Cenesee Chief

K-Linie 

Eine weitere anerkannte Blutlinienbegründerin der Rasse M‘ amin Pferd ist die Stute „Kamiak
Trixie.“ Diese Stute entspringt den selben Wurzeln wie Toby I. Sie ist eine Vollschwester des
Hengstes Toby I F-203. Kamiak Trixie wurde 1932 geboren und im Zuchtbuch des ApHC unter F-3255 registriert. Sie begründete die Kamiak Trixie Linie. Von Kamiak Trixie wurden nur
wenige Nachkommen im Zuchtbuch des ApHC eingetragen, darunter: Kamiak Prince, Kamiak
Princess und Chief of Fourmile. Der Erhalt der Linie ist dem Sohn von Kamiak Trixie, „Chief of
Fourmile“ zu verdanken, welcher durch seine Schnelligkeit und sein Durchhaltevermögen
überzeugte und dadurch für die Verbreitung und den Erhalt der Linie sorgte.
Bekannte direkte Nachkommen und Enkel der Kamiak Trixie Linie: Chief of Fourmile, Pines
Mr Fourmile, 4 Mile Brite Copy, Fourmile Stormy, LVJS Fourmile Sheba, 4 Mile Debutante

C-Linie

Der dritte anerkannte Blutlinienbegründer der Rasse M‘ amin Pferd ist der Hengst „Chief
Joseph“ F-92, geboren 1939. Chief Joseph war väterlicherseits ein Halbbruder von Toby I
und seine Linie ist daher eine Seitenlinie der Toby Linie. Chief Joseph wurde im Zuchtbuch
des ApHC unter F-92 registriert. Nur wenige Nachkommen von Chief Joseph wurden im
Zuchtbuch des ApHC eingetragen.
Bekannte, direkte Nachkommen und Enkel der Chief Joseph Linie: Princess Tolo, Smokey E,
Lapwai Dude, Frosty Tolo

Die direkten Nachkommen und Enkel dieser drei Blutlinienbegründer bilden den Basisgenpool im International M' amin Horse Registry. Sie stammen aus strengen Linienzuchtprogrammen, wurden Konsolidiert gezüchtet und besitzen eine hohe Homozygotät auf die anerkannten Begründer. Deshalb erhalten Sie eine Bewertung von 100% Originalblut und werden als "Reinrassige M' amin Pferde" anerkannt

International M' amin Horse Registry

Gschaid 89
8190 Birkfeld
Austria
 
Mobil: +43 676/7833563
E-Mail: office@mamin.at



    Ein stammesältester Nez Perce, Archie Laywer, den ich bei einen meiner Besuche im Nez Perce Reservat 2003 interviewte, antwortete mir auf die Frage woher die M`amins kamen folgendes: „ M`amin Pferde oder Appaloosas, wie sie heute genannt werden, kamen von den Palouse zu den Nez Perce.“ Archie erzählte auch, dass die Palouse viele gefleckte M‘ amin Pferde besaßen und das die Zucht dieser Pferde in den Händen dieser Leute lag. Er erwähnte auch, dass er in seiner Jugend bei den Nez Perce (Nimi'ipuu) nur wenige M‘ amins sah. Archie’s Sohn sowie Rudy Shebala, der damalige Direktor des Nez Perce Horse Registry und andere Nez Perce Älteste, die ich zu diesem Thema befragte, bestätigten Archie‘s Erzählungen. (A. Laywer oral history, H. Wagner 2003)

    Lee Manes, ein früher Appaloosa Pionierzüchter und von 1950 bis 1952 Direktor des Appaloosa Horse Club’s sagt: „Die Appaloosas wurden von den Palouse Gruppen und den ganz westlichen Gruppen, wie den Alpowa gezüchtet. Wären die östlichen Gruppen der Nez Perce voluminöse Appaloosazüchter gewesen und wären im Palouse Country nur wenige gezüchtet worden, hätten die Appaloosas mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einen anderen Namen erhalten, wie zum Beispiel Kooskooskee.“ (P. J. Wagner, American Appaloosa Anthology 1999; 95).
Laut Palouse Tradition und mündlicher Überlieferung von Gordon Fisher (Enkel des Palouse Indianers Sam Fisher - Yosyóos Tulikecíin,) war Khalotas um ca. 1750 der richtige Häuptling in Palus. Dieser Khalotas I (der Erste) hatte einen guten Plan und war jener, der zum Missouri Fluss ging, um das erste M’a min Hengstfohlen zu holen (R.D.Scheuerman; A.C.McGregor 2010; 31). Dieses Hengstfohlen wurde zum Patriachen der Palouse Pferdeherden und Khalotas wurde ein berühmter Pferdezüchter. Das war wohl um 1750 (R.D.Scheuerman; M.O. Finley 2008; 10-11)-(Oral History G.Fisher R.D.Scheuerman; A.C.McGregor 2010; 31). Aufgrund dieser Aussage weiß man heute, dass die Palouse fast 200 Jahre lang M‘ amin Pferde züchteten.
George Hatley und Francis Haines besuchten Sam Fisher 1947. Trotz seines fortgeschrittenen Alters schien er großen Gefallen daran zu finden mit beiden Besuchern über seine Pferdezucht zu sprechen. Er erzählte ihnen, dass er einst viele M‘ amin Pferde hatte und dass sein Vater als auch sein Großvater M‘ amins züchteten, lang bevor er geboren wurde. Hatley und Haines fragten ihn auch nach Mustern, bevor es Einflüsse von Pferden gab, die von den Siedlern gebracht wurden und er sagte: „Einige hatten wenige Flecken, einige waren weiß, einige werden mit dem Alter fast weiß und einige hatten viele Flecken.“ Er machte auch Gestiken, mit denen er die Flecken und das Ritual beschrieb, um ein besonders farbenprächtiges Fohlen zu bekommen. Diese Aussage zeigt, dass es bei den gefleckten Palouse Pferden immer Markierungen und Variationen gegeben hat, von leicht gefleckten Roans bis zu sehr farbenprächtigen Tieren. Als er den relativen Wert eines Palouse Pferdes im Verhältnis zu anderen Pferden in einer Sprache, die alle verstanden, beschrieb, sagte der Indianer: „Ein Palouse Horse – Eine Wagenladung voll mit anderen Pferden.“ (The Western Horseman, März 1954).
Wenn man die Abstammung der Foundation Pferde untersucht, so findet man in diesem Bestand:  507 Pferde mit der Abstammung Unbekannt x Unbekannt, 52 Pferde bei denen ein Elternteil ein Quarter Horse war, 196 Pferde mit der Abstammung Appaloosa x Unbekannt, 94 Pferde bei denen ein Elternteil ein Vollblut war, 206 Pferde bei denen ein Elternteil ein Araber war und 3 Pferde bekamen eine Foundation Nummer, obwohl beide Eltern reinrassige Quarter Horses waren. Die Nachkommen dieser Pferde wurden wieder in den Foundation Bestand aufgenommen und als Appaloosa x Appaloosa registriert.
Der International M’ amin Horse Registry (IMHR) e.V., mit dem Sitz in Österreich, ist der einzige staatlich anerkannte Zuchtverband, der ein Zuchtregister und das Ursprungszuchtbuch der Rasse M' amin führt, welches sich lückenlos auf die Originalen Pferdeblutlinien der Palouse Indianer zurückverfolgen lässt.
Nach dieser überzeugenden Darlegung muss man davon ausgehen, dass der ursprüngliche Appaloosa von den Palouseindianern gezüchtet wurde und weniger von den Nez Perce. Da es Völker des gleichen Kulturraumes waren gab es sicher viele Vermischungen. Sowohl bei den Pferden als auch bei den Menschen. Auch haben Palouseindianern bei der Flucht der Nez Perce mitgewirkt.


Palouse-Hügel nordöstlich von Walla Walla
Share by: